"Die neuen baulichen, technischen, medialen, digitalen Voraussetzungen schaffen die Möglichkeiten für einen noch moderneren studierendenorientierten Unterricht und versetzen uns in die Lage, unsere unterrichtliche und pädagogische Arbeit und die anstehenden Schulentwicklungsprozesse zeitgemäß zu gestalten."
(Schulleiter H. Bonholt, Rede anlässlich der Eröffnung des sanierten und erweiterten Schulgebäudes)
Sehr geehrte Damen und Herren, als Erstes möchte als Vertreter des Abendgymnasiums auch ich alle ganz herzlich begrüßen, besonders auch den Oberbürgermeister Herrn Keller, den Stadtdirektor Herrn Hintzsche, die Leiterin des Schulverwaltungsamtes Frau Wandt, dann aber natürlich auch alle Gäste, alle anwesenden Kolleginnen und Kollegen und als Vertreter der Studierenden die SV. Der Anlass für diese Veranstaltung ist die Eröffnung des sanierten und erweiterten Schulgebäudes hier an der Rückertstraße. Und auch wenn häufig der Name des Friedrich-Rückert-Gymnasiums für das Gebäude verwendet wird, nutzen seit langer Zeit zwei Schulen dieses Gebäude. Der eben erwähnte Anlass ist auch für die kleinere der beiden Schulen - das Abendgymnasium - ein Grund zur Freude. Ich möchte der Stadt – auch im Namen unserer gesamten Schulgemeinde - einen großen Dank aussprechen, dass sie sich für die Sanierung des Gebäudes und damit einhergehend für hohe Investitionen in den Standort entschieden hat. Wir wissen alle, dass solche Investitionen nicht selbstverständlich sind und wissen das hier Geleistete deshalb auch umso mehr zu schätzen. Durch die Sanierung und Erweiterung des Gebäudes dürfen und können wir in einem nach den neuesten Standards modernisierten und sehr gut ausgestatteten Gebäude unterrichten und ein lebendiges Schulleben gestalten. Die neuen baulichen, technischen, medialen, digitalen Voraussetzungen schaffen die Möglichkeiten für einen noch moderneren studierendenorientierten Unterricht und versetzen uns in die Lage, unsere unterrichtliche und pädagogische Arbeit und die anstehenden Schulentwicklungsprozesse zeitgemäß zu gestalten. Sie haben hier in Rath einen äußerst attraktiven Schulstandort geschaffen. Ich möchte mich auch sehr bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Schulverwaltungsamtes bedanken, mit denen wir und das Rückert-Gymnasium in einem regelmäßigen und regen Austausch standen in Bezug auf notwendige Planungen und Überlegungen für die Gestaltung des sanierten Gebäudes, den Umzug in die Container und den Rückumzug in die Rückertstraße. Es war und ist eine immer äußerst konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Bedanken möchte ich mich beim Rückert-Gymnasium, besonders bei Frau Dr. Pietzko und Herrn Reinhold, für die Zusammenarbeit und die viele Arbeit, die sie in alle Fragen der Gestaltung der Schule, des Umzugs usw. gesteckt und dadurch auch erheblich dazu beigetragen haben, dass alles so gut geklappt hat. Es ist schön wieder in diesem Gebäude zu sein. Auch wenn die Container, in denen wir die letzten 2 ¾ Jahre verbracht haben, schöner, heller und besser waren, als man denken könnte, ist das Leben in diesem Gebäude doch ein anderes. Das Abendgymnasium ist nach Stationen an der Citadellstraße und anschließend im Gebäude des Comenius-Gymnasiums 1974 in das gerade errichtete Gebäude an der Rückertstraße gezogen. Ich habe leider nicht herausgefunden, wie der Umzug von Oberkassel nach Rath 1974 empfunden wurde und wie die Aufnahme des damals brandneuen Gebäudes bei den damaligen Kolleginnen und Kollegen und bei den damaligen Studierenden war. In einer Publikation des Abendgymnasiums von 1997 wird allerdings kritisiert, dass der Bau ein Zweckbau der siebziger Jahre sei, zu sehr von Kunststoff und Beton geprägt, und dass die Räume nur spärlich beleuchtet seien. Der Innenhof wird in derselben Publikation als verwahrlost und lebensfeindlich bezeichnet. Als ich 2009 als Lehrer an das Abendgymnasium kam, habe ich persönlich Schulgebäude und Schulhof nicht als ganz so schlimm empfunden. Jetzt kann von den damals geäußerten Kritikpunkten auf keinen Fall mehr die Rede sein. Auch wenn der Charakter des Gebäudes als Bau des Brutalismus erhalten geblieben ist, sind die Räume hell und freundlich und die Schule ist innen und außen so gestaltet, dass alle hier gut lernen und arbeiten können. Das Gebäude hat eine hohe Aufenthaltsqualität. Wir fühlen uns wohl. Als besonders schön empfinde ich nicht zuletzt den Umstand, dass wir dieses sanierte, erweiterte Gebäude zu einem halbrunden Geburtstag beziehen können. Als nach dem Zweiten Weltkrieg Abendgymnasien wieder errichtet wurden, wurden wir am 01.04.1947 als zweites Abendgymnasium in NRW und als 7. in ganz Deutschland gegründet. Auch für die lange Unterstützung unserer Schule und der Arbeit des Zweiten Bildungswegs durch die Stadt Düsseldorf möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich bedanken. Dadurch haben viele junge und etwas ältere Erwachsene noch einmal eine Chance bekommen, ihrem Leben eine neue Wendung zu geben. Container und die Corona-Pandemie hätten es in diesem Jahr schwierig gemacht, das 75. gebührend zu feiern. Ich hoffe aber sehr, dass wir in dieser schönen Aula den 80. Geburtstag in großem Rahmen feiern können. Mit diesem Ausblick möchte ich schließen und mich für Ihre Aufmerksamkeit bedanken!